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Stiftungsrat Josef Schalbetter im Interview

Portrait Josef Schalbetter

Sind sie Interessiert, wer Sich für die Stiftung Dorf am Bettlihorn engagiert? Wir stellen uns vor. Im zweiten Interview lernen Sie Josef Schalbetter kennen. ER verrät, wieso er sich für die Stiftung Dorf am bettlihorn einsetzt und welchen beitrag die grengjer zum Erhalt des Dorflebens leisten können.

Josef Schalbetter wuchs in Grengiols auf. Er war bis zu seiner Pensionierung im Mai 2022 Anlageberater bei der UBS in Zürich. Als Ausgleich zur zeitweise hektischen Finanzwelt, verbrachte Josef in den letzten Jahrzehnten immer wieder die Ferien mit seiner Familie in Grengiols. Für die Stiftung Dorf am Bettlihorn engagiert er sich seit der Gründung als Vizepräsident. Mit seinem beruflichen Hintergrund leistet er unter anderem einen wertvollen Beitrag zur finanziellen Umsetzung des Projektes POORT A POORT.

STIFTUNG: Josef, welchen Bezug hast du persönlich zu Grengiols?


Josef: Ich bin am unteren Dorfplatz von Grengiols aufgewachsen. Kaum konnte ich laufen, war ich Züewerri (Zuhirt) für meinen Grossvater im Seng und melkte als Fünfjähriger die erste Kuh. Den Dorfkern habe ich als lebendigen und umtriebigen Ort in Erinnerung, wo Kinder Fajeta (Fangis) spielten, sich Erwachsene beim Einkaufen begegneten und Zeit zum «Dorfe» fanden. Die Wanderjahre führten mich über Siders, Genf, New York nach Zürich. Da ich meinen Kindern als Alternative zu Zürich einen Bezug zu meiner Heimat vermitteln wollte, verbrachten wir unsere Ferien die letzten 30 Jahre oft in Grengiols. Für mich war es ein guter Ausgleich zur zeitweise hektischen Finanzwelt, und ich schätzte auch den persönlichen Kontakt zu Dorfbewohnern.

STIFTUNG: Warum bist du im Stiftungsrat?


Josef: Bereits vor ca. zehn Jahren habe ich mich mit Grengjern – u.a. auch mit Beat Ritz – über ein Projekt Dorfhotel unterhalten. Im Rahmen der Gründung der Stiftung wurde ich von ihm angefragt, dort mitzumachen. Das Dorf braucht neue Impulse, damit es sich weiterentwickelt. Ein gutes Beispiel dazu ist das Restaurant Grängierstuba, welches von den Betreibern sehr gut geführt wird und einen wesentlichen Beitrag zum Dorfleben beisteuert. Ein Dorfhotel wie das Projekt POORT A POORT wäre eine neue Dimension, die den historischen Dorfkern weiter beleben und auch Arbeitsplätze schaffen würde. 


"Den Dorfkern habe ich als lebendigen und umtriebigen Ort in Erinnerung, wo Kinder Fajeta (Fangis) spielten, sich Erwachsene beim Einkaufen begegneten und Zeit zum «Dorfe» fanden." Josef Schalbetter


Stiftung: Welchen Bereich deckst du im Stiftungsrat ab?


Josef: Bei der Renovation meines Ferienhauses konnte ich den Traum realisieren, Altes mit Neuem zu verbinden, um so ein einzigartiges Wohngefühl zu schaffen. Bei der Realisierung des Projekts POORT A POORT kann ich mir vorstellen, mitzuplanen und meine Erfahrungen einzubringen. Aufgrund meines Werdeganges steht dabei die finanzielle Umsetzung des Projektes im Vordergrund. Diesbezüglich konnte das Projektteam unter der Führung von Monika Holzegger kürzlich eine Zusage einer Stiftung für einen substantiellen Betrag verzeichnen, was uns einen wesentlichen Schritt Richtung Realisierung des Projektes gebracht hat. 

STIFTUNG: Was schätzen deine Feriengäste an Grengiols?


Josef: Meine Gäste schätzen die natürliche und authentische Umgebung in einem ursprünglichen Dorfkern. Jetzt im Mai besuchen sie die einzigartigen Grengjer Tulpen. Sie nutzen Grengiols auch als idealen Ausgangspunkt zur Erkundung des Landschaftsparks Binntal und des Aletschgebiets. Auch schätzen sie den Austausch mit mir als Gastgeber, insbesondere wenn es um die geschichtliche Entwicklung des Hauses und des Dorfes geht. Auch dieses Thema wollen wir in der Stiftung vertiefen. 


"Meine Gäste schätzen die natürliche und authentische Umgebung in einem ursprünglichen Dorfkern. " - Josef Schalbetter


STIFTUNG: Von aussen betrachtet, welche Botschaft möchtest du den Grengjern auf den Weg geben?


Josef: Meine Wunschvorstellung ist, dass jeder seinen Umständen entsprechend einen Beitrag zum Dorfleben leistet, z.B. indem er regelmässig im Konsum (Volg) einkauft oder sich bei Vereinen oder Anlässen engagiert. Der Konsum darf nicht erst dann wieder geschätzt werden, wenn es ihn nicht mehr gibt. Ich gehe dort regelmässig einkaufen und animiere auch immer meine Feriengäste dazu. Ich wünsche mir, dass ein Bauer in Richtung Biobauer diversifiziert und u.a. Zulieferer für Konsum und Dorfhotel wird. Als Bauerndorf hatte Grengiols früher dank seinen üppigen, schön gelegenen Wiesen und nahrhaften Äckern eine überragende Position. Ich finde, da liegt für Gegenwart und Zukunft noch Potential drin. 


Die Stiftung «Dorf am Bettlihorn» bezweckt seit Aufnahme ihrer Tätigkeit anfangs 2020 die Unterstützung von Bestrebungen zum Erhalt, zur Erneuerung und zur Belebung des Dorfes Grengiols mit seinen historischen Gebäuden. 

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